
Inhaltsverzeichnis
- Ungünstige Platzierung der Sensoren
- Zu wenige oder zu viele Sensoren
- Vernachlässigung des Sabotageschutzes
- Fehler bei der Konfiguration der Anlage
- Fehler bei der Kommunikation mit anderen Systemen
- Fehlende Absicherung bei Stromausfall
- Falsche Bedienung der Anlage
- Fehlender Schutz vor Umweltfaktoren
- Veraltete Alarmtechnologie oder inkompatible Technik
- Selbstinstallation komplexer Systeme
Beim Einbau einer Einbruchmeldeanlage (EMA) können Fehler gemacht werden, die die Funktionsweise und Wirksamkeit der Anlage beeinträchtigen. Das betrifft bspw. die Platzierung der Sensoren oder Fehler bei der Konfiguration der Anlage. Auch sicherheitstechnische Aspekte sollten beachtet werden, da sie die Funktionalität einer Einbruchmeldeanlage beeinträchtigen können.
1. Ungünstige Platzierung der Sensoren
2. Zu wenige oder zu viele Sensoren
Wenn nicht alle potenziellen Zugangswege (z. B. Fenster im Erdgeschoss oder Nebeneingänge) durch Sensoren abgedeckt sind, entstehen Schwachstellen, durch die Einbrecher unbemerkt eindringen könnten. Auf der anderen Seite können zu viele Melder an unnötigen Stellen Fehlalarme oder überflüssige Kosten verursachen. Beide Punkte gilt es zu vermeiden.
3. Vernachlässigung des Sabotageschutzes
Sabotagekontakte in Einbruchmeldeanlagen (EMAs) sind spezielle Mechanismen, die Manipulationsversuche am System erkennen und einen Alarm auslösen. Sie spielen eine entscheidende Rolle in der Sicherheitsstruktur moderner Alarmsysteme und bieten zusätzlichen Schutz gegen Einbrecher, die versuchen könnten, das System vor dem eigentlichen Einbruch außer Kraft zu setzen.
Wenn die Zentrale, Kabel oder Sensoren leicht zugänglich sind, können Einbrecher mit entsprechender Fachkenntnis die Anlage einfach sabotieren. Sabotageschutz sollte deshalb an allen kritischen Punkten vorhanden sein.
Außerdem kann es vorkommen, dass Sabotagekontakte nicht korrekt eingerichtet werden, sodass das System nicht erkennt, wenn es manipuliert wird.
4. Fehler bei der Konfiguration der Anlage
Eine fehlerhafte Programmierung der Alarmzentrale oder der Melder kann dazu führen, dass die Anlage entweder zu sensibel ist (Fehlalarme) oder zu unempfindlich reagiert (kein Alarm bei Einbruch). Die richtigen Einstellungen der Anlage sind hier entscheidend.
Die Einbruchmeldeanlage sollte in verschiedene Zonen unterteilt sein, um einen gezielten Alarm zu ermöglichen. Eine falsche Zoneneinteilung kann zu Verwirrung und Verzögerungen bei der Reaktion führen.
5. Fehler bei der Kommunikation mit anderen Systemen
Wenn die Kommunikation mit der Notruf- und Serviceleitstelle (NSL) nicht richtig eingerichtet und getestet wurde, kann es sein, dass im Ernstfall kein Alarm an die Leitstelle weitergegeben wird. Auch eine schwache oder instabile Internet- oder Telefonverbindung kann dazu führen, dass Alarmmeldungen im Ernstfall nicht rechtzeitig übermittelt werden. Beides sollte vor der Inbetriebnahme unbedingt getestet werden.
- Tipp
Testen Sie die Funktion der Einbruchmeldeanlage auch im laufenden Betrieb in regelmäßigen Abständen. So werden mögliche Fehler frühzeitig erkannt.
6. Fehlende Absicherung bei Stromausfall
Falls die Anlage nicht mit einer Notstromversorgung ausgestattet ist, funktioniert sie bei einem Stromausfall nicht. Einbrecher nutzen gezielt Stromunterbrechungen, um Anlagen außer Betrieb zu setzen. Ein Akku-Backup kann hier Abhilfe schaffen. Fällt der Netzstrom aus, sei es durch einen technischen Defekt, einen Stromausfall oder einen gezielten Sabotageversuch, schaltet die Anlage automatisch auf den Akku-Betrieb um. Dies geschieht nahtlos und ohne Unterbrechung des Alarmsystems. Achten Sie außerdem auf die Akkukapazität. Ein zu kleiner oder alter Akku kann die Anlage im Fall eines Stromausfalls nur für kurze Zeit aufrechterhalten.
7. Falsche Bedienung der Anlage
Sie sollten mit der Einbruchmeldeanlage vertraut sein. Wenn Sie oder andere Hausbewohner nicht ausreichend in die Bedienung der Anlage eingewiesen wurden, besteht das Risiko, dass die Anlage falsch bedienet wird oder dass versehentlich Fehlalarme ausgelöst werden. Wenn Sie die Einbruchmeldeanlage von einem Fachbetrieb einrichten lassen, dann sollten Sie eine Einführung erhalten. Schreiben Sie sich während der Schulung wichtige Informationen auf und Fragen Sie nochmal nach, wenn Unklarheiten bestehen.
8. Fehlender Schutz vor Umweltfaktoren
Bewegungsmelder oder Kameras, die im Außenbereich installiert sind, müssen gegen Witterungseinflüsse (z. B. Regen, Schnee oder extreme Temperaturen) geschützt sein. Andernfalls können sie ausfallen oder Fehlalarme verursachen. Einfache Wetterhauben bieten guten Schutz, außerdem sollten Sie auf die Schutzklasse achten, Außensensoren sollten mindestens Schutzklasse IP65 besitzen. Das Material der Sensoren sollte idealerweise aus UV-beständigem Kunststoff bestehen. Hierdurch wird verhindert, dass die Sensoren durch die Sonneneinstrahlung mit der Zeit spröde werden.
Sensoren, die im Außenbereich durch Tiere, Insekten oder Laub beeinträchtigt werden, lösen möglicherweise häufig Fehlalarme aus. Bewegungsmelder, die auf Körperwärme und Bewegung reagieren, können durch vorbeilaufende Tiere (z. B. Katzen) Fehlalarme auslösen. Vögel, die in der Nähe von Sensoren landen oder sich an Gehäusen niederlassen, können ebenfalls die Detektion auslösen. Für Sensoren im Außenbereich gibt es Bewegungsmelder mit Tierimmunität (Pet-Immunity). Diese sind so konzipiert, dass sie kleine Tiere ignorieren. Die Melder reagieren erst ab einem Gewicht von ca. 20–40 kg. Das reduziert Fehlalarme durch Haustiere wie Katzen oder Hunde.
9. Veraltete Alarmtechnologie oder inkompatible Technik
Die Verwendung von veralteten oder schlecht gewarteten Komponenten kann die Zuverlässigkeit der Anlage beeinträchtigen. Eine EMA gilt als veraltet, wenn sie keine modernen Sicherheitsstandards mehr erfüllt, technische Einschränkungen aufweist, keine aktuellen Normen einhält oder nicht mit moderner Technologie wie Funkverbindungen, Smartphone-Steuerung oder Smart-Home-Integration kompatibel ist. Der allgemeine Richtwert für die Lebensdauer einer Einbruchmeldeanlage liegt bei etwa 10 bis 15 Jahren, abhängig von der technischen Entwicklung und dem spezifischen System. Wenn Sie eine ältere Anlage in Betrieb haben, die keine Smartphone-Steuerung hat oder nicht Smart-Home-kompatibel ist, dann ich dieser Umstand zumeist bekannt. Anders sieht es mit veralteten Verschlüsselungstechnologien aus. Das erkennen Sie womöglich nicht immer auf den ersten Blick.
Wenn eine Alarmanlage keine moderne Verschlüsselungstechnologie für die Datenübertragung zwischen den Sensoren, der Zentrale und den Endgeräten verwendet, kann sie leichter gehackt oder gestört werden. AES ist einer der weltweit sichersten und am häufigsten verwendeten Verschlüsselungsstandards. Für Einbruchmeldeanlagen ist eine AES-Verschlüsselung (idealerweise AES-256) die bevorzugte Wahl, um die Kommunikation zwischen den Sensoren, der Alarmzentrale und externen Geräten (z. B. Smartphones) abzusichern. Außerdem sollte die Anlage TLS 1.2/1.3 für sichere Internetkommunikation, eine Rolling Code-Verschlüsselung für Funksignale und möglichst End-to-End-Verschlüsselung für die gesamte Datenübertragung bieten.
Moderne Funkalarmsysteme verfügen außerdem über Mechanismen, um Störversuche (sogenanntes Jamming) zu erkennen. Systeme, die diese Funktion nicht haben, können anfällig für gezielte Störungen durch Einbrecher sein. Kommt es zu einem Störversuch, kann es sein, dass Sensoren nicht mehr richtig funktionieren oder Alarmmeldungen nicht mehr in der Zentrale ankommen.
10. Selbstinstallation komplexer Systeme
Wenn Sie technisch versiert sind oder ein sehr kleineres Budget haben, kann eine Selbstinstallation in Betracht gezogen werden. Vor allem bei einfacheren oder modularen Systemen ist eine Selbstinstallation oft eine gute Option, mit der Sie Geld sparen können.
Auf der anderen Seite bietet die Installation durch einen Fachbetrieb einige große Vorteile. Die Anlage wird normgerecht und sicher installiert. Das sorgt für ein hohes Maß an Sicherheit und reduziert gleichermaßen das Risiko von Fehlalarmen oder Sicherheitslücken. Der Errichter kennt sich mit der Anlage aus und bietet Ihnen nicht nur einen Wartungsvertrag an, sondern auch eine entsprechende Garantie auf die gesamte Anlage.
Fazit
Die Planung und Installation einer Einbruchmeldeanlage erfordern präzises Vorgehen und technisches Know-how. Häufige Fehler, wie eine falsche Platzierung der Sensoren oder eine mangelhafte Konfiguration, können die Funktionstüchtigkeit stark beeinträchtigen. Deshalb sollte man die Installation von Fachleuten durchführen lassen und sicherstellen, dass alle Komponenten regelmäßig gewartet und getestet werden.